Entscheiden sich Studierende im praktischen Teil der Arbeit für eine empirische Untersuchung in Form einer Umfrage, eines Interviews oder einer Expertenbefragung, gilt es einige Punkte zu beachten.
• Stehen genügend Probanden zur Verfügung?
Zunächst muss vor der Auswahl für eine bestimmte Methode geklärt werden, ob genügend Probanden zur Verfügung stehen. Je nach Thema kann es sinnvoll sein, bereits vorher Kontakt zu möglichen Teilnehmern aufzunehmen und die Durchführbarkeit zu sichern. Evtl. ist auch an eine Einverständniserklärung zu denken, insbesondere bei minderjährigen Probanden.
• Gute Organisation ist die Grundlage für das Ergebnis.
Stehen die Teilnehmer der Untersuchung fest, sollte die Organisation der Methode erfolgen. Dazu gehören passende Räumlichkeiten, das Einplanen von genügend Zeit und die Bereitstellung von benötigten Materialien und technischen Geräten, wenn etwa das Interview aufgezeichnet werden soll. Unter Umständen kann auch eine Kamera nötig sein, wenn es mit Bild und Ton aufgezeichnet werden soll. Die Aufzeichnung bietet die Möglichkeit, sich die durchgeführten Interviews oder Beobachtungen mehrmals anzuschauen und so vertieft zu analysieren.
• Vorbereitung und Ausarbeitung des Fragebogens zeugt von Professionalität.
Sind auch die Räumlichkeiten und die technischen Aspekte der Durchführung erfolgt, muss ein Fragebogen erstellt werden, der bei der Befragung verwendet werden soll. Für die Erstellung eines solchen Fragebogens existiert umfangreiche Literatur, die, insbesondere bei Studierenden ohne Erfahrungen in diesem Bereich, zurate gezogen werden sollte. Möglicherweise können der Fragebogen und die Durchführung der Methode mit dem Betreuer durchgesprochen und dessen Expertise eingeholt werden.
• Der Probelauf gibt Sicherheit.
Nach einer ersten Probe kann der Fragebogen dann nochmals auf die gewünschten Inhalte angepasst werden und Fragen, die sich als ungeeignet herausstellen, gestrichen oder verändert werden. Vom Fragebogen hängt im Wesentlichen das Ergebnis der Untersuchung ab. Daher sollte dieser Punkt mit größter Sorgfalt bearbeitet werden, da andernfalls unbrauchbare Ergebnisse die Folge sein können.
• Mit verständlichen Fragen Probanden nicht überfordern.
Zu beachten ist, dass die Befragten möglicherweise nicht über den gleichen Wissensstand zum Thema der Befragung wie der Studierende verfügen. Daher ist auf eine verständliche Formulierung der Fragen zu achten. Zu viele Fachtermini können Teilnehmer abschrecken und zu mageren Antworten führen. Ein häufiger Fehler bei der Erstellung von Fragebögen ist auch die Suggestion der Antwort. Dabei werden Fragen so gestellt, dass sie die Teilnehmer in eine bestimmte Richtung lenken und die gewünschten Antworten erhalten. Das kann das Ergebnis der Umfrage verfälschen und sollte daher vermieden werden.
• Anzahl der Teilnehmer muss der Methode entsprechen.
Sofern die empirische Untersuchung quantitativ angelegt wird, ist auf eine entsprechend große Teilnehmerzahl zu achten. Nur dann kann die Repräsentativität gewährleistet werden. Handelt es sich um eine qualitative Methode, ist die Größe der Gruppe nicht entscheidend. Bei beiden gilt aber, dass eine entsprechende Auswahl an geeigneten Teilnehmern erfolgen muss.
• Für eine fundierte Auswertung Fachliteratur hinzuziehen.
Zudem ist für beide Methoden die Auswertung der gewonnenen Daten von größter Bedeutung. Für qualitative und quantitative Methoden stehen verschiedene Auswertungsmöglichkeiten zur Verfügung. Hierfür sollte die entsprechende Fachliteratur, die genaue Anleitungen zur Auswertung empirischer Daten bietet, verwendet werden.
Das genaue Vorgehen vom Erstellen des Fragebogens und Auswahl der Teilnehmer bis hin zu der Auswertung der Daten muss dann auch im praktischen Teil nachvollziehbar beschrieben werden. Nur so können die Ergebnisse der Arbeit mit anderen Arbeiten verglichen werden. Zudem lassen sich die Argumentation und das Gesamtergebnis der Arbeit anhand der Daten und Durchführung überprüfen.