
Grundsätzlich werden alle Quellen, auf die in einer wissenschaftlichen Arbeit Bezug genommen wird, als Zitat belegt. Es bestehen unterschiedliche Möglichkeiten, wie Belege angeführt werden können. Eine gängige Möglichkeit besteht darin, Belege innerhalb des Textes in Form von Fußnoten oder als Angaben in Klammern anzuführen.
Das bedeutet, immer wenn der Autor auf eine andere wissenschaftliche Quelle zurückgreift, wird die Quelle in der Fußnote oder in der Klammer belegt. Beim Zitieren in Fußnoten wird auch vom „traditionellen Stil“ und beim Zitieren in Klammern vom „Harvard-Stil“ gesprochen. In den Belegen angeführt werden dann stets der Autorenname und das Veröffentlichungsjahr sowie die Seitenzahl. Das wird als der sogenannte Kurzbeleg bezeichnet, der dann im Quellenverzeichnis mit einer vollständigen Angabe der Quelle ergänzt wird.
Ein Vorteil des Harvard-Stils ist es, dass der Lesefluss weitgehend ungestört bleibt und der Autor erspart sich die Schreibarbeit mit Fußnoten. Bei direkten Zitaten im Harvard-Stil folgt der Kurzbeleg hinter den Anführungszeichen, also unmittelbar nach dem Zitat.
Bei indirekten Zitaten dagegen bestehen zwei Möglichkeiten: Zuerst kann Autor und Jahreszahl genannt werden und am Ende des Absatzes oder Satzes die Seitenzahl. Eine andere Möglichkeit ist Autor, Jahreszahl und Seitenzahl in einer Klammer am Ende des Satzes oder Absatzes anzuführen. Entscheidend ist dabei auch, in welcher Form und mit welchen sprachlichen Mitteln das indirekte Zitat in den Text eingebaut wird. Wird nicht nur auf einen bestimmten Textabschnitt, sondern auf den gesamten Text oder die gesamte Veröffentlichung verwiesen, wird die Jahresangabe direkt hinter den Autor gestellt.
Wird statt des Harvard-Systems in Fußnoten belegt, kann der Kurztitel bereits in der Fußnote aufgeführt werden. So erspart sich der Leser die Zeit, erst im Quellenverzeichnis nachschlagen zu müssen. Wenn die Fußnoten allerdings nicht auf derselben Seite angeführt werden, sondern gesammelt am Ende, dann geht dieser Vorteil von Kurzbelegen mit Fußnoten wieder verloren.
Wird in der Fußnote bei der erstmaligen Erwähnung einer Quelle diese vollständig, also mit Autor, Jahreszahl, Titel und Seitenzahl, angeführt, ist das für den Leser bei großen Arbeiten unübersichtlich. Zudem erscheint es überflüssig, wenn ohnehin ein Quellen- oder Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit verlangt wird.
Neben den Kurzbelegen im Text befinden sich außerhalb des Textes das Quellen- und Literaturverzeichnis. Hier werden die vollständigen Informationen zu den Kurzangaben im Text aufgeführt. Das Quellen- und Literaturverzeichnis unterliegt ebenfalls einigen formalen Kriterien bzgl. der Reihenfolge und enthaltener Informationen. Zudem muss das Verzeichnis mit den Kurzangaben im Text vollständig übereinstimmen.